Mit 'nem Los geht's los

Finanzielle Förderung für die Digitalisierung des Mittelstands

Mit dem IT-Investitionsprogramm „Digital Jetzt“ unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie seit diesem Jahr kleinere und mittlere Unternehmen. Unter anderem werden Erwerb und Leasing von Hard- und Software gefördert. Nach dem Ausschöpfen der Finanztöpfe für 2020 begann nun gerade die Bewerbungsphase für das kommende Jahr.

Die Logistikbranche stößt zum Jahreswechsel noch einmal an ihre Kapazitätsgrenzen. Mit dem aus den USA herüberschwappenden Black Friday und seinem Online-Pendant Cyber Monday sowie dem in Europa traditionell starken Weihnachtsgeschäft geriet bereits in Prä-Corona-Zeiten das 4. Quartal zur sogenannten Peak Season. Während einer Pandemie beziehungsweise der damit verbundenen Einschränkungen und Vorbehalte gegenüber einem Einkauf vor Ort, differenziert sich das Supply Chain Management weiter aus. Bevorteilt sind hier Unternehmen, die IT-seitig solide aufgestellt sind. Dies ermöglicht ihnen beim Skalieren ihres Geschäfts mehr Flexibilität, da nach zuvor festgelegten Prozessschritten smarte Softwareanwendungen einen Teil der Mehrarbeit in der Hochsaison abnehmen.

Digitalisierung als Hebel erkannt

Wie wir bei RIO im vergangenen Jahr in einer Studie herausfanden, sind es gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, denen der Zugang zur digitalen Logistikwelt noch immer ein wenig schwerfällt. Dabei ist es mitnichten der Fall, dass das allgegenwärtige Thema Digitalisierung verschlafen oder bewusst vernachlässigt worden wäre. Nein, aufgrund fest gebundener Kapazitäten – personell und monetär – rückt bei vielen der kleinen Speditionen oder Transportunternehmen, die beispielweise in Deutschland in ihrer Gesamtheit einen bedeutenden Anteil des Frachtvolumens stemmen, die Problematik im Alltag doch wieder in den Hintergrund.
Dass hier Anreize zu schaffen sind, hat auch die Bundesregierung erkannt. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in diesem Jahr initiierte Förderprogramm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ schlägt in diese Kerbe. Die finanziellen Zuschüsse sollen helfen, entsprechende Investitionen nun endlich anzugehen. Die Initiative beschränkt sich nicht allein auf die Logistikwirtschaft, aber gerade in ihr – und hier schließt sich der Kreis – sind noch viele Potenziale zu heben.

Startschuss für neue Runde bei „Digital Jetzt“

Die Tranche für 2020 wurde vollständig ausgeschöpft. Nun öffnete zum Start des Dezembers auf der vom BMWi online gestellten Kampagnenseite www.bmwi.de/digitaljetzt die neue Bewerbungsrunde. Insgesamt stellt das von Peter Altmaier geführte Ministerium bis Ende 2023 für dieses Programm 203 Millionen Euro zur Verfügung. Adressaten sind mittelständische Unternehmen mit drei bis 499 Beschäftigten, die einen Digitalisierungsschub anvisieren.
Dabei erregt natürlich insbesondere das Fördermodul 1, das mit dem Titel „Investition in digitale Technologien“ überschrieben ist, das Interesse unserer Branche. Denn hier werden Anschaffungen in Soft- und Hardware unterstützt. Beispielhaft nennt das Ministerium hier „datengetriebene Geschäftsmodelle, Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Anwendungen, Big Data, Sensorik, 3D-Druck sowie IT-Sicherheit und Datenschutz.“
Zu beachten ist, dass zunächst ein Losverfahren über die Auswahl jener Unternehmen entscheidet, die sich detaillierter bewerben können. Das bedeutet einerseits, dass nicht schon im Vorfeld ein hoher organisatorischer Aufwand (nur Basisdaten werden zu diesem Zeitpunkt abgefragt) entsteht, bevor mitgeteilt wird, dass die eigene Firma aufgrund der Masse der Antragssteller gar nicht in den engeren Kandidatenkreis rückt. Zum anderen bedeutet eine einmalige erfolgreiche Registrierung auch, dass das Unternehmen im potenziellen Empfängerkreis verbleibt, selbst wenn es innerhalb eines Monatskontingents noch nicht zum Zuge kam. „Neue Chance, neues Glück“ heißt es dann im Folgemonat.


Für die Peak Season 2020 werden die hier ausgezahlten Fördermittel nicht mehr zum Einsatz kommen können, aber „nach dem Fest“ ist bekanntlich auch „vor dem Fest.“ Wer sich aufgrund des zu tätigenden Investments bisher den Schritt zu mehr Digitalisierung zweimal überlegte, findet bei „Digital Jetzt“ eine potenzielle Unterstützung, um sich IT-seitig künftig moderner aufzustellen.

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