Grüne und nachhaltige Logistik

Die Rechnung geht auf: Wie sich Nachhaltigkeit in der Logistik lohnt.

Über Nachhaltigkeit wird in der Transportbranche viel diskutiert. In einer Umfrage der Bundesvereinigung Logistik (BVL) im vergangenen Jahr antworteten 38 Prozent der Befragten, dass Nachhaltigkeit berücksichtigt werde, solange sie keinen zusätzlichen Aufwand bedeute. Dabei gehen die zwei Themen – Nachhaltigkeit und betriebswirtschaftliche Effizienz – Hand in Hand. Die Erkenntnis ist da, und hier folgen Tipps zur Umsetzung.

Die Straßentransportbranche ist einer der größten Verursacher von Kohlendioxidmissionen (CO2) in der EU. Schwere Nutzfahrzeuge erzeugen dabei über ein Viertel des CO2-Ausstoßes im Straßenverkehr. Durch das steigende Volumen des Straßengütertransports gab es hier trotz effizienterer Motoren in den letzten Jahren keinen Ausstoßrückgang. Durch den wachsenden Bedarf an Transportkapazitäten wird momentan sogar mit einem Anstieg um bis zu 10 Prozent bis 2030 gerechnet. Der Druck auf die Transportbranche nimmt also weiter zu. Der Wettbewerb unter den Unternehmen ist groß und die Gewinnmargen sind knapp.

Doch genau hier bietet das Thema „Green Logistics“ einen Hebel, der von vielen Unternehmen noch nicht strategisch genutzt wird. Etliche Maßnahmen zur Senkung des Kohlendioxidausstoßes reduzieren auch Kosten und erhöhen die Effizienz im Unternehmen. Plattformen zur Bündelung von Transporten senken neben den Transportkosten auch den Spritverbrauch, das Verkehrsaufkommen und damit den Ausstoß klimaschädlicher Gase. Die britische Forschungsinitiative FreightShare Lab (FSL) untersucht diese Effekte noch bis zum Frühjahr 2020. Theoretischen Annahmen über Einsparpotenziale soll in der Praxis auf den Zahn gefühlt werden. Allein im Vereinigten Königreich wird ein Einsparpotenzial von 20 Prozent CO2-Emissionen durch bessere Auslastung vorhandener Transportkapazitäten vermutet.

Grüne Logistik machen, aber wie?

Der Markt bietet erprobte Methoden in vielen verschiedenen Bereichen. Digitale Lösungen oder Plattformen ermöglichen nicht nur die Kombination verschiedener Maßnahmen, sie sind genau darauf ausgerichtet sich sinnvoll zu ergänzen. Denn die Umsetzung eines Maßnahmenpakets multipliziert die ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Effekte. Die digitale Vernetzung erlaubt es, Fahrzeuge und Flotten präzise und umfassend zu optimieren. Reifen mit einem möglichst geringen Rollwiderstand, sogenannte „Leichtlaufreifen“ senken beispielsweise den Verbrauch fossiler Kraftstoffe um über 6 Prozent. Das sorgt wiederum für weniger Schadstoffe und niedrigere Tankrechnungen. Kombiniert mit Systemen zur automatischen Überwachung des Reifendrucks, erhöht sich der Faktor weiter. Leicht umzusetzen ist dieser Schritt ebenfalls, denn digitale Services sorgen für Überblick und einfachen Zugang. Selbst die technischen Daten einzelner Fahrzeuge lassen sich so einfach auf einem Monitor kontrollieren. Digitallösungen, die ganze Unternehmen oder Flotten vernetzen, erkennen oft automatisch wo zusätzlich gespart werden kann. Künstliche Intelligenz erlaubt es, Prozesse zu simulieren und effizientere Wege zu finden. „Grüne Logistik“ ist also möglich, und richtig umgesetzt weder teuer noch umständlich. Doch Unternehmen verschenken hier noch reichlich Potenzial für Einsparungen.

Wer wagt, gewinnt!

Moderne Technologien eröffnen neue Wege, denen eine große Zukunft vorausgesagt wird. Vorausgesetzt, sie werden eingesetzt und genutzt. Die Hürden hierfür sind nicht technischer Natur, ihr Einsatz erfordert vielmehr ein Umdenken. Hemmungen und Vorurteile gegenüber IT-Lösungen müssen überwunden werden. Einzelne digitale Dienste können genutzt werden, ohne dass sofort alle Prozesse umgestellt werden müssen. Diese Lösungen sind leicht und flexibel verfügbar, für Betreiber aller Fahrzeuge und Flottengrößen. Schon recht einfache Maßnahmen zeigen Wirkung und fördern so die Bilanz von Umwelt und Unternehmen. Immer mehr Kunden achten auf nachhaltige Prozesse und

fordern diese auch von Ihren Zulieferern und Partnern ein. So lassen sich kostengünstig zusätzliche Wettbewerbsvorteile erzielen. Die Masse an kleinen Veränderungen macht letztlich den Unterschied. Wenn Kosten-Nutzen-Rechnungen zu einer nachhaltigeren Logistik beitragen, gewinnen am Ende alle.

So hilft „Green Logistics“ Umwelt und Unternehmen:

  • Gut 37 Prozent der LKW sind laut Kraftfahrtbundesamt auf deutschen Straßen leer unterwegs – ungenutzte Kapazitäten, die viel Geld und Abgase produzieren.
  • 15 bis 20 Prozent Kohlendioxidausstoß lassen sich in 2025, gegenüber den Werten von 2019, einsparen – wenn moderne kraftstoffsparende Technologien konsequent eingesetzt werden.
  • Schon der Einsatz verbesserter Schmierstoffe spart bei 23 € Kosteneinsatz in fünf Jahren fast 2.000 € an Treibstoff ein – und senkt den Kohlendioxidausstoß.

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