Seit über 12 Jahren bin ich in der Logistik tätig und konnte viele Erfahrungen bei großen OEMs wie MAN sammeln. Sei es im Inbound-Transport, in der Outbound-Logistik, im Materialmanagement (die Disposition ist die Kerndisziplin der Logistik) oder im taktischen und strategischen Logistikplanungsbereich.
Nun schreiben wir das Jahr 2024 und die logistische Welt ist ein Stück weit verrückt geworden. Als ich in der Logistik gestartet habe, war die Phase relativ ruhig. Die Finanzkrise war überwunden, globale Lieferketten wurden weiter aufgebaut und gestärkt. Das Hauptziel für einen Logistiker in einem großen Unternehmen mit komplexer Lieferkette war natürlich: die Versorgung und Entsorgung im globalen Produktionsnetzwerk stabil zu halten. Auch die Rahmenbedingungen waren stabil. Natürlich gab es Versorgungsengpässe, aber diese waren gut im Griff zu halten. Und da Logistiker nicht nur die Versorgung im Blick haben, sondern auch die Kosten, stand dies im Mittelpunkt unserer Arbeit. Transporte optimieren, Bestände optimieren, Versorgung bzw. Liefertreue – das waren die wichtigsten Zielgrößen und jahrelang ging es um Optimierung, Optimierung, Optimierung.
Seit wenigen Jahren haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Globale Multi-Krisen-Situationen sind zum Alltag geworden. Covid, Halbleiterkrise, Engpässe auf dem Rohstoffmarkt und geopolitische Konflikte sind allgegenwärtig. Logistiker müssen ihr Logistiknetzwerk hier durchnavigieren und vor allem robuste Lieferketten aufrechterhalten. Gleichzeitig kommen weitere wichtige Herausforderungen hinzu: nachhaltige Lieferketten aufbauen und in einem zunehmend ökonomisch herausfordernden Marktumfeld weiterhin auf Effizienz und Kosten achten. In der Logistik wird es nie langweilig, hat mir mein früherer Professor an der Uni gesagt – es gibt immer etwas zu tun. Genau das finde ich so spannend und es hat mich dazu bewegt, mit meinen gesammelten Erfahrungen zu einem Softwareunternehmen zu wechseln, das versucht, die oben genannten Herausforderungen mit neuen technologischen Möglichkeiten zu meistern.
Seit ich bei RIO bin und ich mit den Erfahrungen, die ich selbst als Logistiker in unterschiedlichen Positionen bei MAN sammeln durfte gepaart mit Gesprächen mit vielen anderen produzierenden Unternehmen, bin ich gleichermaßen erstaunt und euphorisiert. Erstaunt bin ich, dass im Jahr 2024 Logistikprozesse mit Lieferanten, Spediteuren und Zulieferern immer noch größtenteils von E-Mails geprägt sind. Mehr als 87% nutzen E-Mails für Standardprozesse wie Transporte zu beauftragen. Mehr als 45% haben keinerlei Systemschnittstellen mit ihren Geschäftspartnern im logistischen Prozess. Und auch das Faxgerät wird noch gelegentlich als Kommunikationsmedium genutzt. Wir sind im Jahr 2024. Wenn Kommunikation so unstrukturiert und manuell abläuft, wie soll ein Logistiker erkennen, wo genau Versorgungsrisiken im kurz- und mittelfristigen Bereich liegen? Wie möchte man weiter Kosten optimieren, wenn die Daten aus den Prozessen nur teilweise und unvollständig vorliegen? Euphorisch bin ich, wenn ich an die Bereitschaft der Logistiker denke, über die positiven Effekte neuer digitaler Ansätze zu sprechen. Stellen wir uns vor, dass alle Beteiligten in der Lieferkette die für ihre Partner relevanten Infos strukturiert über neue, cloudbasierte Ansätze teilen können. Die meisten Informationen liegen doch bei allen Prozessbeteiligten vor. Jedoch können sie diese heute einfach nicht mit ihren Partnern teilen. Das kann mehrere Gründe haben: die Angst, unkontrolliert Daten abzugeben, ist sicher eine. Der Respekt vor der Komplexität und der große IT-Investitionsbedarf, die Informationen digital über Schnittstellen auszutauschen, ein anderer. Wenn wir uns jedoch vorstellen, wie das in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens (man denke an Finanzsysteme) gelöst ist, dann haben die Industrie und die Logistikprozesse noch viele Möglichkeiten für Lösungen.
Mich freut, dass wir bei RIO jeden Tag daran arbeiten, genau diese Herausforderungen für Unternehmen, sei es der Lieferant, der Kunde oder der Spediteur, einfacher und besser zu lösen. Ein pragmatisches Beispiel: Volkswagen hat tausende Lieferanten und hunderte Speditionen im Logistiknetzwerk. Auf unserer RIO Plattform können Lieferanten ihre Bestellungen einsehen, automatisiert Versandvorschläge erhalten und mit einem Klick den Transport beim Spediteur erstellen. So komplex bei Millionen von Bestellungen und hunderttausenden von Transporten – und am Ende für alle doch so einfach. Und Volkswagen als Kunde hat volle Transparenz für jeden Prozessschritt im Logistikprozess, von der Bestellung beim Lieferanten bis zur Anlieferung im Werk. Das ermöglicht Volkswagen nicht nur, Risiken in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen, sondern auch unternehmensübergreifend das Logistiksystem gemeinsam mit den Lieferanten und Spediteuren zu verbessern – zum Wohle aller. Dies dient nicht nur robusten Lieferketten, sondern ermöglicht auch nachhaltigere und effizientere Logistiksysteme und erleichtert ganz banale Dinge wie die Abrechnung von Transportaufträgen.
Ich stelle mir oft vor, wie es gewesen wäre, wenn ich damals als Logistiker bei MAN diese Möglichkeiten gehabt hätte: Es hätte meinen Arbeitsalltag erleichtert und mir die ein oder andere stressige Situation erspart, um auf den letzten Drücker noch die Versorgung zu retten. Ganz zu schweigen von der Vereinfachung, weitere Optimierungen in der Logistikkette zu realisieren und durch stabilere Lieferprozesse Bestände niedrig zu halten (Platzprobleme in einer Großstadt begrenzen einfach die Lagerfläche). Heute weiß ich von den MAN-Kollegen, dass sie es mit unserer Lösung einfacher haben. Und ich freue mich für sie, wenn sie sich die ein oder andere Stresssituation sparen. Gern geschehen!
Wie sieht es bei euch aus? Findet ihr euch wieder? Wir bei RIO haben die Vision, die Beteiligten entlang der Lieferkette schnell und einfach miteinander zu vernetzen – damit wir es im Arbeitsleben so leicht haben wie im Privatbereich bei einer Paketbestellung: Ich weiß genau, wann die Sendung verschickt wurde und wann sie ankommt – und kann mich den restlichen Tag entspannt auf die wesentlichen Dinge konzentrieren. Mein Hund freut sich, wenn wir nicht den ganzen Tag zu Hause warten müssen, bis das Paket kommt, um Gassi zu gehen. Das gleiche Prinzip ist auch in unserem hochkomplexen Industrieprozess möglich. Wenn ihr euch darin wiederfindet – auch wenn ihr keinen Hund habt – dann freue ich mich auf einen Austausch mit euch. Seid euch sicher: Wir bringen nicht nur die Software, sondern auch die Expertise aus Millionen von Bestellungen und Transportaufträgen mit, um euch zu helfen, diese Herausforderungen zu meistern.
Seit über 12 Jahren bin ich in der Logistik tätig und konnte viele Erfahrungen bei großen OEMs wie MAN sammeln. Sei es im Inbound-Transport, in der Outbound-Logistik, im Materialmanagement (die Disposition ist die Kerndisziplin der Logistik) oder im taktischen und strategischen Logistikplanungsbereich.