Aller Anfang muss nicht schwer sein

Kleine Schritte bei der Automatisierung heben Einsparpotenziale

Die Effizienz des Supply Chain Managements profitiert von einem höheren Digitalisierungsgrad. Nicht nur an der Schwelle zwischen Transportbewegungen und Lagerlogistik stellt Transparenz ein hohes Gut für reibungslos fließende Warenströme dar. In den Logistikzentren helfen beispielsweise die unterschiedlichen Anwendungen der Auto-ID bei der Prozessoptimierung. Wir schauen für Sie auf den Einsatz dieser Technologie beim Warehousing.

Nicht selten wird die Vokabel „Vogelperspektive“ genutzt, wenn es um einen allumfassenden Überblick geht, wie ihn sich beispielsweise Greifvögel bei der Jagd aus der Luft auf ihre Beute am Boden verschaffen. In aller Regel schadet auch im Supply Chain Management (SCM) eine übergeordnete Wahrnehmung der Dinge keineswegs. Denn es locken Gewinne im Wettbewerb, wenn aufgrund einer exzellenten Draufsicht an entscheidenden Stellschrauben gedreht werden kann.

Um dies immer effizienter zu ermöglichen, unterstützen die Errungenschaften der digitalen Revolution alle Beteiligten entlang eines SCM-Prozesses in ihrer jeweiligen Rolle. Individuell zugeschnittene Software für die einzelnen Aufgaben gibt es in vielen Bereichen nicht erst seit gestern und vorgestern. Für den Unternehmenserfolg in der Zukunft wird es aber immer stärker darauf ankommen, die einzelnen Glieder der Lieferkette noch besser miteinander zu vernetzen – also, um das Bild der Vogelperspektive wieder aufzugreifen, durch einen gesamtheitlichen Blick „von oben“ festzustellen, wo noch Einsparpotenziale beim Einsatz der Mittel existieren.

Nicht allein der Ansatz für die Großen am Markt
„Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt“, dieser Merkspruch wird dem chinesischen Philosophen Konfuzius zugeschrieben. Er gilt einerseits für jeden Transport und sei die zu absolvierende Strecke auch noch so lang und teilweise länder- bzw. kontinentübergreifend, wie in einer globalisierten Weltwirtschaft mit ihrer Arbeitsteilung bei der Produktherstellung keinesfalls unüblich. Die Sentenz hat andererseits aber auch ihre Berechtigung für das schrittweise Umstellen von früher analog ausgeführten Tätigkeiten auf deren digital gesteuerte Umsetzung.

Nicht jedes kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Logistikbranche benötigt dafür eine eigene IT-Schmiede. Viele Firmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, innovative Hard- und Software zu entwickeln, die bei den KMU einfach implementiert werden kann und in ihren Anschaffungskosten, sei es für einen Datenhandschuh im Lager hier oder eine TMS-App da, nicht den Rahmen sprengt. Mit der Entstehung der Plattformökonomie bündeln einige Anbieter auch Angebote in einem Segment beziehungsweise offerieren die für eine weitere Vernetzung des gesamten SCM notwendigen IT-Schnittstellen.

Transparenzerhöhung als Ziel
Während auf der Straße, in der Luft, auf den See- und Binnenwasserwegen und der Schiene die eingesammelten Daten zur Sendungsverfolgung oder den Ankunftszeitprognosen in den vergangenen Jahren explodierten, wuchs auch in jenen dem Transport vor- oder nachgelagerten Lager- und Fertigungsstätten der Digitalisierungsgrad. Hauptziel dieser Anstrengung: durch höhere Transparenz in den Abläufen mehr Daten zu erheben, die nach ihrer präzisen Analyse spannende Effizienzsteigerungsmöglichkeiten aufzeigen.

Einen Teilaspekt bilden dabei die insbesondere im Warehousing eingesetzten Lösungen zur Automatischen Identifikation und Datenerfassung (Auto-ID). Durch sie werden in der Intralogistik Informations- und Materialflüsse miteinander verbunden, ohne dass sich der Mensch nicht selten sehr kleinteilig mit oft langwierigen, dabei allzu häufig fehlerbehafteten manuellen Methoden der Datenerhebung beschäftigen muss.

Unterschiedliche Auto-ID-Technologien (Auswahl):

  • Barcode
  • Identifizierung mittels elektromagnetischer Wellen (Radio-Frequency Identification | RFID)
  • Mobile Datenerfassung
  • Texterkennung (Optical Character Recognition | OCR)
  • Spracherkennung
  • Chipkarten

Paletteninventur vom Gabelstapler aus
Ist bekannt, welche Rohstoffe, Halbfertigmaterialen oder Enderzeugnisse wo in welcher Anzahl in einem Logistikzentrum eingelagert sind, lassen sich das Nachordern, die Produktionsversorgung oder die Kommissionierung für den Warenausgang inklusive entsprechender Streckenplanung innerhalb des Warehouses effizienter ausgestalten. Alles läuft flüssiger und dort, wo in der Logistik Zeit gespart wird, wird stets auch Geld eingespart.

Zuletzt wurde in diesem Kontext beispielsweise ein mobiles ImageID-Lesegerät vorgestellt, das mit bis zu zehn Kilometern pro Stunde durch die Gänge eines Lagers fährt, da es selbst auf einem Gabelstapler befestigt ist, und von dort aus eine vollständige Paletteninventur durchführen kann. Diese und noch viele folgende Innovationen werden die Intralogistik weiter voranbringen und somit in einer Teildisziplin ihren Beitrag zu einem künftig noch leistungsfähigerem Supply Chain Management leisten.

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